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Online Stadtführer für TOP Sehenswürdigkeiten in Lissabon

Dieser Stadtführer für die Hauptstadt Portugals beschreibt bedeutende Plätze, historische Bauwerke und Monumente, die bestimmt zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten von Lissabon gehören. Erfahren Sie schon vor Beginn Ihres Stadtrundgangs, Ihrer Stadtführung oder Besichtigung in Lissabon, was interessant ist.
Obwohl viele historische Gebäude beim großen Erdbeben zerstört wurden, gibt es eine Menge lohnenswerte Ziele. Wenn Sie zu Fuß die Sehenswürdigkeiten entdecken möchten, können Sie beispielsweise die Festung Sao Jorge, die Kathedrale Se Patriarcal oder das Convento do Carmo besichtigen. Zwischendurch ruhen Sie sich in einem der vielen Strassencafes auf dem Rossio aus. Etwas außerhalb liegende Ziele wie den Turm von Belem oder das Hieronymus Kloster erreichen Sie bequem mit dem Bus. Und für eine Prise Abenteuer zwischendurch fahren Sie doch einfach mal mit der Electrico 28 durch die engen Gassen Lissabons. 

Der Aufzug Santa Justa

Der Aufzug Santa Justa in LissabonWer im Hochhaus in die oberen Stockwerke gelangen will, ohne die Treppe zu benutzen, der fährt mit dem Lift. Wer beim Stadtrundgang Lissabon die oberen Stadtteile besuchen möchte, macht das gleiche. Seit 1902 ermöglicht der Aufzug Santa Justa den ermüdungsfreien Wechsel von der Unterstadt Baixa in die ca. 45 Meter höher gelegene Oberstadt. Wer Wartezeiten und Menschenschlangen nicht scheut, der kann sich vor Antritt der Fahrt die im neugotischen Stil gehaltenen Turmverzierungen anschauen. Sollte man dabei an den Pariser Eiffelturm erinnert werden, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass der Konstrukteur Raoul Mesnier de Ponsard bei Gustave Eiffel in die Lehre gegangen ist. Für den Fall, dass man noch 23 Personen vor sich hat, stehen die Chancen gut, beim nächsten Einreffen einer Kabine mitgenommen zu werden. Die maximal zulässige Anzahl von Person liegt nämlich bei 24. Im Aufzug erwarten den Fahrgast keine gebürsteten Stahloberflächen, sondern gediegene Holzvertäfelungen. Wenn sich die Türen oben öffnen, dann hat der weiter oben gelegene Elektroantrieb sein Werk verrichtet. Ursprünglich beförderte eine Dampfmaschine die Kabinen samt Inhalt in die Höhe. Besucher können von hier aus noch zwei weitere Etagen zu Fuß erklimmen, um von der Aussichtsplattform einen schönen Blick über Lissabon zu genießen. Wer den Übergang zur Kirchenruine des Convento do Carmo benutzt, kann sich von dort aus einen Überblick über die Ausmaße der Ruine verschaffen.


Die Basilica da Estrella

Die Basilika da Estrelle ist eine Top Sehenswürdigkeit in LissabonWer eine Fahrt mit der legendären Tram Electrico 28 unternimmt, und das sei jedem anzuraten, der sollte an der auf einem Hügel gelegenen Haltestelle Estrela einen Zwischenstop einlegen. Die Gründe dafür sind einerseits die imposante, aus weissem Alcântara-Kalksandstein gefertigte Kirche namens Basilica da Estrela, und andererseits der gegenüberliegende Park „Jardim da Estrela“, der zweitgrößte Park der Stadt. Außerdem steht die Kirche etwas Abseits des Zentrums und ist deshalb bei einer Stadtbesichtigung zu Fuß nicht einfach zu erreichen. Der Grund für den Bau des Gotteshauses war ein Versprechen, das Königin Maria die Erste im Jahr 1760 aufgrund ihrer Vermählung mit Dom Pedro dem Dritten abgab: Falls sie einen Sohn bekäme, würde sie eine Kirche bauen lassen. Ein Jahr später war es soweit, die Bauarbeiten begannen allerdings erst 18 Jahre später. Dafür gab es mehrere Gründe. Zum Einen erregte der zu dieser Zeit herrschende aufklärerische Geist die kirchlichen Würdenträger in Rom. Zum anderen wurde alles vorhandene Baumaterial zum Wiederaufbau der Zerstörungen des großen Bebens von 1755 benötigt. Erst nachdem Dom Pedro der Dritte den Thron bestiegen hatte, konnten die Baumaßnahmen gestartet werden. Rom hatte zugestimmt, weil die Inquisition eingesetzt wurde, um fortschrittlichen Ideen Einhalt zu gebieten. Die Architekten Vicente de Oliveira und Reinaldo Manuel dos Santos erbauten daraufhin die Basilika im Stilmix aus Spätbarock und Neoklassizismus. Eingeweiht wurde sie gegen Ende des Jahres 1789. Das Innere der Sternkirche, so die Übersetzung, wurde mit Marmor in verschiedenen Farbtönen gestaltet und enthält neben einer Vielzahl von Skulpturen und Gemälden auch des Grab der 1818 verstorbenen Königin Maria.


Die Christo Rei Statue

Die Christo Rei Statue in Lissabon gehört zu den Top 10 SehenswürdigkeiteDie Jesusstatue auf einer Anhöhe am Südufer des Flusses Tejo ist als Wahrzeichen Lissabons eine der Top Sehenswürdigkeiten und weithin sichtbar. Das ist nicht weiter verwunderlich, steht sie doch mit ihrer Größe von 28 Metern auch noch auf einem Sockel, der seinerseits 82 Meter hoch ist. Ihre Existenz verdankt die Statue dem Umstand, dass Portugal nicht in den zweiten Weltkrieg hineingezogen wurde. Um Gott dafür zu danken, ließen die Bischöfe des Landes das Monument errichten. Die Bauzeit begann 1949 und erstreckte sich über zehn Jahre. Der Grund dafür, dass der König Christus mit seinen ausgebreiteten Armen der brasilianischen Jesusstatue in Rio ähnelt, ist in den 1930er Jahren zu finden. In dieser Zeit besuchte Kardinal Cerejeira Brasilien. Er war so begeistert von dem übergroßen Monument, dass er schon damals beschloss, eines Tages eine solche Statue in Lissabon erbauen zu lassen. Schon am Fuß des Bauwerks, in dem sich eine Kapelle befindet, hat man einen wunderbaren Blick auf das Umland. Wer allerdings keine Angst vor starkem Wind hat, sollte unbedingt mit dem Aufzug bis nach oben fahren. Von hier aus hat man einen einmalig phantastischen Blick über den Tejo mit der Brücke des 25. April und dem gegenüberliegenden Lissabon.


Das Karmeliterkloster Convento do Carmo

Das Karmeliterkloster Convento do Carmo in LissaboIm Jahr 1755 zerstörte ein Erdbeben große Teile von Lissabon. Wer heutzutage die Stadt besichtigt, der kann sich nur schlecht ein Bild von den damaligen Zerstörungen machen. Die Kirche des Karmeliterklosters Convento do Carmo, die sich nahe dem Aufzug Santa Justa befindet, ist ein stummer Zeuge dieser Katastrophe. Das Beben zerstörte nicht nur das Gebäude und die ca. 5000 Bücher der Klosterbibliothek, sondern kostete auch viele Ordensbrüder das Leben. Der Karmeliterorden wurde Mitte des 12. Jahrhunderts im israelischen Karmelgebirge gegründet und nannte sich ursprünglich Orden der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel. Der portugiesische Ableger wurde von Ritter Nuno Álvares Pereira, einem großen Feldherrn ins Leben gerufen. So entstand zwischen 1389 und 1423 ein herausragendes Beispiel für die Architektur der Lissabonner Gotik. Die beträchtlichen Ausmaße der Kirche erschließen sich erst, wenn man sie vom Übergang zum Santa Justa Lift aus betrachtet. Die fünf Stützpfeiler an der südlichen Seite wurden im Jahr 1399 angebracht, nachdem die Mauer vorher komplett eingestürzt war. Mit 62 Jahren trat Pereira selbst dem Orden bei und lebte hier die nächsten neun Jahre in Frömmigkeit und Demut bis zu seinem Tode im Jahr 1431. Im Jahr 2009 wurde er heilig gesprochen. Maria Anna Viktoria von Bourbon, seit 1750 Königin von Portugal, veranlasste nach dem verheerenden Erdbeben den Wiederaufbau des Klosters, der allerdings nie vollendet wurde. Der wiederhergestellte Gebäudeteil beherbergt heute die portugiesische Nationalgarde. Nachdem in der Kirchenruine zwischenzeitlich Holz gelagert wurde, schenkte man sie 1864 der Vereinigung portugiesischer Archäologen, die das Gebäude zu einem Museum machten. An dessen Eingang befindet sich ein Stein mit gotischer Inschrift. Diese informiert den Besucher darüber, dass Papst Klemens der 7. jedem gläubigen Christen, der die Kirche besucht, einen 40 tägigen Ablass seiner Sünden gewährt. Dank ihrer einzigartigen Akustik dient die Ruine auch als Veranstaltungsort für Konzerte.


Das Denkmal der Entdeckungen

Das Denkmal der Entdeckungen in LissabonAm 13. November 1460 verstarb der Infante Dom Henrique de Avis, besser bekannt unter dem Namen Heinrich der Seefahrer. Die von ihm in Auftrag gegebenen maritimen Expeditionen gelten als Grund für den Aufstieg Portugals zur Seemacht. Dies ist der Grund dafür, dass er an seinem 500. Todestag im Jahr 1960 als Anführer von 30 portugiesischen Persönlichkeiten das Denkmal der Entdeckungen zieren durfte. Unter den Personen, die ihm folgen, befinden sich so illustre Namen wie Vasco da Gama, der den Seeweg nach Indien entdeckte, oder Ferdinand Magellan, der als erster die Welt umrundete. Das Denkmal ist der Nachbau eines kleineren Werkes aus Holz und Gips, das hier an gleicher Stelle für die Ausstellung der portugiesischen Welt im Jahr 1940 aufgestellt wurde. Heinrich der Seefahrer, der übrigens nie selbst zur See gefahren ist, sondern die Fahrten beauftragte, hält in seiner Hand das Modell einer Karavelle. Das etwa 50 Meter hohe Monument hat ebenfalls die Form dieses Schiffstyps. Die Karavelle-Segelschiffe wurden zur damaligen Zeit von Portugal und Spanien für Entdeckungsfahrten und den Import von Waren wie z.B. Gewürzen, benutzt. Sie hatten wenig Tiefgang und waren dadurch schnell und wendig. Nach Betreten des Denkmals kann man ein Mueum besuchen und mit dem Lift nach oben auf die Aussichtsplattform fahren. Von dort erkennt man in der Mitte des vorgelagerten Platzes ein 50 Meter durchmessendes Mosaik in Form einer Windrose, in deren Mitte sich eine Weltkarte mit Schiffen, Meerjungfrauen und den Fahrtrouten der Entdecker befindet. Es handelt sich bei diesem Kunstwerk um ein Geschenk der südafrikanischen Republik.


Die Festung Sao Jorge ( Castelo de Sao Jorge )

Die Festung Sao Jorge in LissabonÜber den Dächern Lissabons, weithin sichtbar auf einer der höchsten Erhebungen der Stadt, befindet sich die Festung Sao Jorge. Benannt ist sie seit Ende des 14. Jahrhunderts nach dem heiligen Georg, der auch als Drachentöter bekannt ist. Früher diente die Anlage zur Verteidigung, heute zum Geniessen eines phantastischen Ausblicks über Lissabon und den Tejo. Als Mitte des 12. Jahrhunderts die Burg von den Mauren besetzt war, soll der Sage nach ein Ritter namens Martim Moniz unter Einsatz seines Lebens dafür gesorgt haben, dass die Christen die Festung wieder in Besitz nehmen konnten. Über mehrere Jahrhunderte war das Castelo Sitz der portugiesischen Könige und hinter den mächtigen Festungsmauern lagerte man unter anderem die königliche Urkundensammlung. Im Laufe der Zeit zogen die Könige einen Wohnsitz in der Innenstadt dem Leben in der Burg vor. Die Anlage wurde weiterhin zur Verteidigung benutzt, verlor aber auch in diesem Bereich an Bedeutung und wurde darum nach der Zerstörung durch das große Erdbeben nicht wieder aufgebaut. Erst nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten erinnerte man sich der historischen Bedeutung der Festung und machte sie im Jahr 1910 zu einem Nationaldenkmal. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts restauriert, gehört das Castelo Sao Jorge heute zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Lissabons.


Das Hieronymus Kloster ( Mosteiro dos Jeronimos )

Das Hieronymus Kloster in Lissabon gehört zu den Top 10 SehenswürdigkeitenEine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Lissabons ist das im Stadtteil Belem gelegene Hieronymus-Kloster, das seit 1983 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört und bei keiner Stadtführung fehlen sollte. Die Front des zwischen 1500 und 1571 erbauten Klosters ist 300 Meter lang. Was es so besonders macht, ist zum Einen der opulente manuelienische Baustil, und zum Anderen der Umstand, dass es beim großen Erdbeben von 1755 nicht zerstört wurde. Die Hauptkirche, mit einer Länge von 90 Metern und einer Höhe von 25 Metern zählt zu den schönsten europäischen Sakralbauten. Innerhalb des Gotteshauses präsentieren sich dem Besucher viele Säulen sowie Kapellen mit den Grabmälern der Verstorbenen des Königshauses. Die Kirche ist der heiligen Maria geweiht und ihr Äußeres beeindruckt den Besucher durch das vom Bildhauer Joao de Castilho reich verzierte Hauptportal. An seiner rechten Seite befindet sich das Grabmal des Dichters Luis de Camoes. Zur Linken ruht im Sarkophag der Seefahrer Vasco Da Gama. Ihm zu Ehren ließ König Manuel der Erste das Kloster erbauen, um damit ihn bzw. seine Entdeckung des Seeweges nach Indien zu würdigen. Die Kosten für das Bauwerk konnten zu einem Großteil durch die damit zusammenhängenden Einnahmen aus dem Überseehandel getilgt werden. Der Besuch des Gotteshauses ist kostenlos, die Besichtigung des Klosters kostet Eintritt. Als Gegenleistung wandelt man auf den Spuren der Mönche vom Orden des Heiligen Hyronimus, die bis 1834 das Kloster bewohnten. Ein Highlight dabei ist der Innenhof. Er ist sowohl ebenerdig als auch im ersten Obergeschoss umgeben von Bogengängen, durch die man auch über die Dächer blicken kann. Getreu dem manuelinischen Stil sind diese Gänge, genau wie das gesamte Kloster, reichhaltig mit Verzierungen geschmückt.


Der Pantheon Nacional ( Igreja de Santa Engracia )

Der Pantheon in LissabonEine Kirche, die nie als solche benutzt wurde, beherbergt die nationale portugiesische Ruhmeshalle, den Panteão Nacional. Schon in der Mitte des 16. Jahrhundert existierte an dieser Stelle eine Kirche, die von einer Tochter des damaligen Königs Manuel dem Ersten gestiftet wurde. Dieses Gotteshaus, genau wie die heutige Igreja de Santa Engracia, war der heiligen Engracia von Braga geweiht. Diese sollte im Jahr 303 im spanischen Saragossa den Adligen Roussillon heiraten. Es ist überliefert, dass sie im Zuge der Christenverfolgung zusammen mit 18 Personen aus ihrem Gefolge bei der Ankunft festgenommen wurde. Engracia wurde zu Tode gefoltert, die anderen wurden enthauptet. Der Bau des heutigen Gebäudes begann im Jahr 1682 unter der architektonischen Leitung von Joao Antunes, einem der berühmtesten Architekten der damaligen Zeit. Der Neubau war nötig geworden, weil die alte Kirche marode und stark einsturzgefährdet war. 30 Jahre lang wurde gebaut, dann verstarb der Architekt und die Arbeiten kamen mangels weiterer finanzieller Unterstützung durch den König zum Erliegen. Vorausgesagt hatte das bereits Jahre vorher ein zum Tode Verurteilter auf seinem letzten Gang. Er hieß Simao Pires Solis und sagte, der Kirchenbau würde nie vollendet werden. Das Fundament der Kirche hat die Form eines griechischen Kreuzes. Die barocke Fassade wurde durch den schweizerischen Baumeister Francesco Borromini realisiert. Die gesamte Bauart mit der riesigen Kuppel und dem fehlenden Seitenschiff ist einzigartig für die damalige Zeit. 254 Jahre später konnte das Gebäude 1966, initiiert durch die Politik des diktatorischen Salazar-Regimes, endlich fertiggestellt werden. In der Zwischenzeit hatte sich aufgrund der langen Bauphase ein geflügeltes Wort entwickelt: Wenn etwas sehr lange braucht, bis es fertig ist, dann sagt man in Portugal auch gerne, dass es sich wohl um die Bauarbeiten von Santa Engracia handelt. Ganz fertig ist die Ruhmeshalle aber immer noch nicht. Wo heute Touristen in 40 meter Höhe auf den Aussichtsplattformen der vier Türme den grandiosen Rundumblick auf Lissabon geniessen, sollten sich ursprünglich vier Turmspitzen befinden. Gleich nach Abschluss der Bauarbeiten machte man das Gebäude zu einem Pantheon, wie man ihn aus Paris kennt. Um nicht warten zu müssen, bis die ersten Berühmtheiten sterben, wurden zunächst einige bereits Verstorbene hierher umgebettet. Heute befinden sich hier die Gräber von Präsidenten, Schriftstellern und der Fadosängerin Amalia Rodrigues. Zusätzlich hat man zu Ehren einiger bedeutender Persönlichkeiten Scheingräber, sogenannte Kenotaphen, angelegt. Zu den so geehrten zählen unter anderem Vasco da Gama und Heinrich der Seefahrer.


Der Platz des Handels ( Praca do Comercio )

Der Platz des Handels in LissabonDer Platz des Handels misst etwa 170 mal 170 Meter und ist U-förmig angelegt, mit der offenen Seite zum Fluss Tejo. Bevor das große Erdbeben und der dadurch ausgelöste Tsunami im Jahr 1755 viele Gebäude Lissabons zerstörte, stand hier für mehr als zweihundert Jahre ein Königspalast. Der Wiederaufbau und die Neuanlage des Platzes lagen federführend in der Hand von König Josef dem Ersten und seinem Ersten Minister Marquis von Pombal. Wegen der Nähe zum Hafen enthielten die anliegenden Gebäude hauptsächlich öffentliche Einrichtungen für Zoll- und Hafenverwaltung. Das Reiterstandbild in der Mitte des Platzes zeigt den König und wurde 1775, zwei Jahre vor seinem Tod, hier aufgestellt. Erst hundert Jahre später wurde als Verbindung des Platzes zur Rua Augusta der von Verissimo da Costa entworfene Triumphbogen erbaut. Bekannt ist er unter der Bezeichnung Arco da Rua Augusta.Den Arco schmücken Darstellungen von Klugheit, Ehre und Tapferkeit sowie Figuren des Marquis de Pombal, Vasco da Gamas , Nuno Alvares Pereiras und Viriathus, eines portugiesischen Führers aus der Zeit um 180 vor Christus. Im Jahr 1908 wurden auf dem Platz des Handels der damalige König Carlos und sein Sohn Opfer eines Attentats. Beide verstarben, nachdem sie in ihrer Kutsche durch Schüsse getroffen wurden. Die beiden Attentäter waren Anhänger der republikanischen Partei. Am 25. April 1974 war der Platz im Zuge der Nelkenrevolution Versammlungsort für die aufständischen Soldaten. Den Namen erhielt der Aufstand, weil den Soldaten während Ihrer friedlichen Rebellion gegen das damalige Regime rote Nelken in die Gewehrläufe gesteckt wurden. Heutzutage treffen sich auf den Treppen der Reiterstatue im Sommer die Jugendlichen und oftmals finden Open Air Veranstaltungen statt. Der Platz eignet sich auch gut als Start- und Endpunkt für einen Stadtrundgang durch Lissabon.


Der Rossio Platz

Der Rossio in LissabonDer Rossio ist seit seit mehr als 600 Jahren durch seine zentrale Lage einer der wichtigsten Plätze von Lissabon. Das Erdbeben von 1755 sorgte zwar dafür, dass fast alle Gebäude rund um den Platz zerstört wurden, aber schon kurz danach erfolgte die Neugestaltung im pombalinischen Stil durch die beiden Architekten Eugénios dos Santos und Carlos Mardel. Der Torbogen Arco do Bandeira am Übergang zur Rua dos Sapateiros war Teil dieser Wiederaufbauarbeiten. 81 Jahre nach dem Erdbeben fiel im Jahr 1836 der Unabhängigkeitspalast, der als einziger den damaligen Zerstörungen entgangen war, einem Brand zum Opfer. An seiner Stelle wurde, mitfinanziert durch den Schriftsteller Almeida Garrett, das Nationaltheater erbaut. Auf dem Giebel des neoklassizistischen Gebäudes befindet sich die Figur von Gil Vicente, der mehrere Theaterstücke schrieb. Wenig später, im Jahr 1849, wurden Strafgefangene dafür eingesetzt, den Platz mit dem typischen Wellenmustermosaik zu versehen. Im Jahr 1887 wurde das Bahnhofsgebäude im Stil der Neomanuelinik fertiggestellt. Von hier aus starten heute die Züge nach Sintra, wo man nach ca. 40 minütiger Fahrt die Königsschlösser besuchen kann. Königlich ist auch der offizielle Name des Rossio, der aber von den meisten geflissentlich ignoriert wird: Nachdem 1874 in der Mitte des Platzes die Statue von König Pedro dem Vierten, der auch Kaiser von Brasilien war, aufgestellt worden war, gab man ihm den Namen Praça de Dom Pedro IV. Die beiden bronzenen Springbrunnen stammen ebenfalls aus dieser Zeit. Weder die Anzahl der Menschen, die zu jeder Zeit den Platz bevölkern, noch das Wellenmuster, das an die Nähe des Meeres erinnern soll, sprechen für die Verwendung des Namens Rossio, da dieser ursprünglich die Bedeutung „Feld ohne Einwohner“ hat.


Die Kathedrale Se Patriarcal

Die Kathedrale in LissabonDer erste Bau der Kathedrale des Patriarchats, womit die Erzbischöfe der Stadt gemeint sind, geht zurück auf das Jahr 1147. In diesem Jahr hatte Alfons der Eroberer Lissabon von der mehr als 400 jährigen Herrschaft der muslimischen Mauren befreit und die hier stehende Moschee wurde abgerissen. Damit ist Se Patriarcal das älteste Gotteshaus der Stadt und gehört zu den Top Sehenswürdigkeiten. Erdbeben und andere Gründe machten es nötig, dass im Laufe der Jahrhunderte immer wieder bauliche Veränderungen vorgenommen wurden. Dies führte dazu, dass die Kathedrale keinem bestimmten Baustil zuzuordnen ist. Der Romantikstil der Hauptfassade zum Beispiel resultiert aus dem Wiederaufbau nach einem Erdbeben im Jahr 1380. Die Rosettenfenster im gleichen Gebäudeteil stammen wiederum aus dem achtzehnten Jahrhundert. Das Erdbeben von 1755 ließ den gotischen Chor und weitere Gebäudeteile einstürzen. Wenn man durch das Hauptportal die Kirche betritt, befindet sich auf der linken Seite das Becken, in dem der Sage nach der heilige Antonius getauft wurde. Im Inneren der Kathedrale befinden sich gotische Gräber aus dem vierzehnten Jahrhundert, sowie eine Ausstellung mit antiken Fassadenüberresten.


Der Turm von Belem ( Torre de Belem )

Der Turm von Belem ist eine Top 10 Sehenswürdigkeit in LissabonDer Bau des Turms von Belem wurde im Jahr 1515 vom portugiesischen König Manuel dem Ersten veranlasst. Der 35 Meter hohe Turm sollte als eine von drei Festungen zur Verteidigung der Stadt dienen. Die Fertigstellung unter der Leitung des Architekten Francisco de Arruda erfolgte sechs Jahre später, im gleichen Jahr, in dem der König starb. Portugals Schiffsflotte war damals die mächtigste der Welt und hatte als solche viele Feinde. Um einen Angriff von See frühzeitig bemerken zu können, hatte bisher ein Schiff die Zufahrt zum Hafen bewacht. Der mitten im Fluss Tejo stehende 5-stöckige Turm übernahm von nun an diese Aufgabe. Von der Aussichtsplattform im obersten Stockwerk können Besucher auch heute noch nach feindlichen Flotten Ausschau halten. Dass man beim Besuch des Turms heutzutage keine nassen Füsse bekommt, liegt daran, dass im 19. Jahrhundert das Ufer aufgeschüttet wurde. Der Turm von Belem ist im Stil der Manuelinik erbaut. Benannt ist dieser nach König Manuel dem Ersten. Angewendet wurde er nur in Portugal und nur während bzw. kurz nach Manuels Regierungszeit zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Der Emanuelstil, wie er auch genannt wird, ist eine Mischung aus Spätgotik und südeuropäischen Gestaltungselementen. Hinzu kommen Anleihen aus der Seefahrt, wie zum Beispiel Schiffstaue. An einer Seite des Turms sieht man die älteste europäische Darstellung eines Nashorns. Inspiriert wurde sie durch durch ein Panzernashorn, das Anfang des 16. Jahrhunderts von portugiesischen Seefahrern aus Indien eingeführt worden war. Ende des 16. Jahrhunderts besetzten spanische Truppen die Stadt. Der Turm diente ihnen als Zollstation und der Keller wurde als Kerker benutzt. Wer im Verlauf der Besichtigung Lissabons den Turm besucht, kann auch die niedrigen, engen Zellen betreten. Hier eingesperrt zu sein, war wirklich eine Strafe. Die Nutzung als Gefängnis dauerte bis ins 19. Jahrhundert hinein. Was die Spanier und das Erdbeben von 1755 nicht schafften, das gelang den französischen Truppen während der napoleonischen Invasion: Der Turm wurde schwer beschädigt. Nachdem man ihn im Jahr 1846 restauriert hatte, wurde er 1910 zum Nationaldenkmal und ist heute Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes sowie eins der sieben Wunder von Portugal.

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